Mein kostbarer Körper
Wenn wir Achtsamkeit entwickeln haben, sehen wir die Welt ganz neu. Wir sehen sie, wie sie wirklich ist. Laut und leise, mit ihren Schwierigkeiten und dem Leiden, dass unser aller Leben betrifft. Wir erleben aber auch die reine Existenz in einer nie davor erfahrenen Klarheit, hören den klangvollen Gesang der Vögel, sehen die leuchtenden Farben in ihrem facettenreichen Spektrum. Spüren die wohltuende Wärme der Sonne auf der Haut und das weiche, wiegende Wasser des Sees, das unseren Körper umspielt, beobachten das rhythmische Schwingen unserer Hüften beim Laufen und spüren den Boden unter unseren Füßen. Wenn wir uns achtsam und im Schweigen unserem Essen widmen, schmecken wir den Apfel oder die Früchte in ihrem vollen Aromen, wir riechen das frischgebackene Brot und schmecken diese Köstlichkeit als vollmundig.
Jack Kornfield, ein buddhistischer Lehrer, erzählt von dem Gefangenen, der nach monatelanger Isolation in seiner
Zelle, sich über den Besuch einer Ameise so sehr freut, dass er sie wie einen Gast behandelt. Er nimmt sie in Details wahr, die ihm davor nie aufgefallen sind.
Diese Art der Achtsamkeit können wir erlangen. Dazu müssen wir nicht ins Gefängnis gehen. Wir können uns der äußeren Welt für eine gewisse Zeit freiwillig entsagen und allen Störungen und Ablenkungen bewusst vermeiden, zum Beispiel für einen Tag oder ein Wochenende das Handy ausschalten und en Fernseher ausgeschaltet lassen. Wenn wir Achtsamkeit entwickeln haben, können wir uns all dem annehmen, was in uns steckt. Ob es nun Unruhe, Unzufriedenheit, Ärger, Probleme oder auch Freude ist...wie nehmen alles an, ohne uns davon überwältigen oder aus der Bahn werfen zu lassen. Die Probleme der Welt, die eigenen Herausforderungen und Nöte, aber auch die Schönheit, die uns umgibt, nehmen wir an, als das was sie sind. Nichts weiter. Durch Achtsamkeit können wir uns all dem hinwenden und darum kümmern.
Mittlerweile sind sich die westliche als auch die buddhistische Psychologie einig, den Körper in die Therapie zu integrieren. Mehr und mehr entdecken verbinden sich Tanz, Yoga, Tai Chi, Musik, Kunst mit den Therapieformen, um den erkrankten Menschen ganzheitliche zu helfen gesund zu werden und den Körper ebenso zu heilen wie die Seele. Psychosomatische Erkrankungen stehen immer in Wechselwirkung mit Körper und Geist.
Freud und C.J. Jung haben dazu einen großen Beitrag geleistet. Sie haben alte Klischees aufgebrochen, in denen der Körper ignoriert wurde. Die Kirche kasteite den Körper, als schwaches Fleisch, um die menschlichsten Bedürfnisse zu unterdrücken. Sex wurde verpönt und als schmutzig deklariert, bis heute. Dabei ist das sexuelle Erleben eines unserer Urtriebe und neben der Fortpflanzung, ein Bedürfnis zum Stressabbau. Ich spreche hier ausdrücklich von sexueller Begegnung, die beide Partner wollen. Die lebensfeindliche Darstellungen aus dem Mittelalter
sind bis heute in unseren Köpfen verankert. Der Körper fühlt sich ausgeschlossen, obwohl viele Menschen sich über ihn
identifizieren und ihn nun erneut kasteien. Schönheits-OPs, Diäten, übertriebenes Bodybuilding streben den künstlichen Idealen hinterher. Wir stecken unseren Körper zu lange in enge Büroräume, hinter langen Bildschirmarbeiten, setzen ihn permanenter Beschallung und Reizen aus. Der Körper wird eingeengt und ermüdet mehr und mehr.
Wir stecken gerade in einem weltlichen Prozess unseren Körper wieder in Besitz zu nehmen, ihn mit all seinen Bedürfnissen
anzunehmen, zu akzeptieren und ins bewusste Leben einzubeziehen. Jeder Mensch, der bereit dazu ist, sollte die Möglichkeiten nutzen, bei sich selbst wieder anzukommen und seinen Körper so erleben, wie er sein mag...natürlich und schön und wundervoll und ganz individuell und verbunden mit Geist und Seele.
...inspiriert und ergänzt aus einem Beitrag von Jack Kornfield zur buddhistischen Psychologie.
Sie wollen Achtsamkeit kennenlernen und in Ihren Alltag integrieren? Dann fangen Sie jetzt damit an. Ich biete Ihnen dazu einen geschützten Rahmen und die wundervolle Natur. Rufen Sie mich jetzt an unter 0176 4614 3251 oder schreiben Sie mir hier. Ich freue mich, Sie unterstützen zu können. Ihre Birgit Larisch